Myringotomie bzw. Parazentese (Trommelfellschnitt), evtl. mit Einlage eines Paukenröhrchens

Ein Trommelfellschnitt wird meist durchgeführt, um Flüssigkeit hinter dem Trommelfell absaugen zu können. Flüssigkeitsansammlungen hinter dem Trommelfell treten häufig im Rahmen von Erkältungen auf und gehen insbesondere bei Kindern dann oft nicht von selbst zurück, was zu einer Schwerhörigkeit führt. Dringlich sollte ein Trommelfellschnitt durchgeführt werden, wenn im Rahmen einer Mittelohrenzündung Drehschwindel und ein Innenohrhörverlust auftritt.

Bei Kindern wird der Eingriff in aller Regel in Narkose und meist in Verbindung mit einer Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie) durchgeführt. Falls notwendig kann in den Schnitt ein Paukenröhrchen eingelegt werden, damit dieser länger offen bleibt. Bei Erwachsenen kann die kleine Operation in lokaler Betäubung bei uns in der Praxis durchgeführt werden, was in Einzelfällen jedoch unangenehm sein kann.

Der Eingriff selbst macht in aller Regel keinerlei Probleme, insbesondere treten danach normalerweise keine Schmerzen auf. Selten kann Ohrenlaufen auftreten, das dann meist mit Ohrentropfen gut behandelt werden kann. Der Schnitt bleibt normalerweise nur wenige Tage offen und ist meist bei einer Kontrolluntersuchung nach 7-14 Tagen bereits komplett verheilt. Solange der Schnitt jedoch offen ist, sollte kein Waser ins Ohr gelangen.

Paukenröhrchen wachsen in einem sehr unterschiedlichen Zeitraum von wenigen Monaten bis über einem Jahr langsam aus dem Trommelfell nach außen in den Gehörgang heraus. Wir kontrollieren die Lage daher in regelmäßigen Abständen. Für den seltenen Fall, dass sich nach dem Herauswachsen eines normalen Röhrchens immer wieder Ergüsse bilden, können auch Dauerröhrchen eingelegt werden, die nicht von selbst herausfallen. Auch mit Paukenröhrchen kann man Schwimmen gehen, wenn der Gehörgang hierfür gut abgedichtet wird. Hörgeräteakustiker fertigen hierfür Ohrstöpsel nach Maß.

© Prof. Dr. Bernhard Olzowy, März 2018

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