Hörgeräteversorgung

Bei jeder Schwerhörigkeit, die dauerhaft das Sprachverständnis im Alltag beeinträchtigt sollte eine Hörgeräteversorgung in Erwägung gezogen werden. Hörgeräte werden zwar durch den Hörgeräteakustiker angepasst, jedoch sollte vorher immer eine HNO-fachärzliche Untersuchung erfolgen, da manche Formen von Schwerhörigkeit anders behandelt werden können oder sogar müssen. Wenn eine Schwerhörigkeit nicht rechtzeitig mit Hörgeräten versorgt wird, wird dies im Verlauf immer schwieriger. Zum einen verliert der Hörnerv, wenn er nicht mehr angeregt wird - gerade wie ein Muskel, der nicht trainiert wird - immer mehr seine Funktion. Zum anderen fällt es mit zunehmender Dauer einer Schwerhörigkeit immer schwerer, mit störenden Umgebungsgeräuschen zurecht zu kommen, die mit einem Hörgerät auch wieder gehört werden. Schwerhörige meiden häufig Gesprächssituationen und ziehen sich zurück, weil ihnen das Nachfragen peinlich ist. Dadurch wird auch der geisitige Abbau im Alter beschleunigt.

Wenn sie den Verdacht haben, dass Sie möglicherweise ein Hörgerät brauchen, werden wir bei der Erstvorstellung zumindest einen Tonhörtest durchführen. Wenn Sie tatsächlich ein Hörgerät brauchen, müssen dann - damit wir eine Verordnung ausstellen können - zusätzlich ein zeitaufwendigerer Sprachhörtest und ggf. weitere Tests gemacht werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht immer alle notwendigen Untersuchung im Rahmen der Erstvorstellung möglich sein werden und Sie evtl. hiefür einen extra Termin bekommen.

Mit unserer Verordnung gehen Sie zu einem Hörgeräteakustiker, bei dem Sie verschiedene Geräte zum Testen bekommen. Sie sollten hier in jedem Fall auch ein Gerät angeboten bekommen, bei dem Sie keine Zuzahlung leisten müssen. In vielen Fällen sind diese "Kassengeräte" inzwischen ausreichend, sodass eine gute Hörgeräteversorgung Sie inzwischen nicht mehr viel kosten muss.

Wenn Sie sich für ein Gerät entschieden haben und Ihr Akustiker mit der Anpassung fertig ist, sollten Sie sich wieder bei uns vorstellen für eine Überprüfung des Anpassergebnisses. Die meisten Patienten mit Hörgeräten sehen wir alle 3-6 Monate für eine Ohrreinigung, da es sich kaum vermeiden lässt, beim Einführen der Ohrpassstücke in den Gehörgang Ohrschmalz nach hinten zu schieben.

© Prof. Dr. Bernhard Olzowy, März 2018

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