Speicheldrüsenentfernung

Die großen Speicheldrüsen, v.a. die Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis) und die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula Submandibularis), sind nicht selten Ausgangspunkt für sehr unterschiedliche Tumorerkrankungen. Die meisten hiervon sind zwar gutartig, sie lassen sich jedoch bislang nicht mit ausreichender Sicherheit durch Voruntersuchungen wie Ultraschall, Kernspintomographie oder Feinnadelbiopsie von bösartigen Tumoren unterscheiden. Daher muss jeder Tumor in einer Speicheldrüse durch eine Operation vollständig entfernt werden.

Bei der Operation der Ohrspeicheldrüse (Parotidektomie) besteht ein Risiko für eine Verletzung des Gesichtsnervs mit der Folge einer Gesichtslähmung. Um dies zu vermeiden wird mit einem Nervenmonitoring operiert, das den Operateur durch ein akustisches Signal warnt, wenn Nervenäste in der Nähe sind. Zudem arbeiten wir unter Vergrößerung mit einer Lupenbrille. Dank dieser Vorsichtsmaßnahmen sind bleibende Lähmungen glücklicherweise sehr selten. Viele Patienten machen sich bei Speicheldrüsenoperationen Sorgen, sie könnten danach unter Mundtrockenheit leiden. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da der Mensch insgesamt 6 große Speicheldrüsen und zusätzlich viele kleine in der gesamten Mund- und Rachenschleimhaut besitzt.

Operationen an den großen Speicheldrüsen sind etwas größere Halseingriffe, die ausschließlich stationär mit 3 Nächten postoperativer Überwachung durchgeführt werden. Nach dem Eingriff sollten Sie sich für 2-3 Wochen körperlich schonen. Das Ergebnis von Gewebeproben liegt uns in der Regel nach ca. 3-5 Werktagen vor, im Einzelfall kann es aber gerade bei Speicheldrüsentumoren auch erheblich länger dauern. Wir verbinden in aller Regel die Besprechung des Ergebnisses mit der Entfernung der Fäden in der Praxis und geben nur in Ausnahmefällen telefonisch Auskunft. Bitte vereinbaren Sie den Termin hierfür am besten gleich zusammen mit dem Operationstermin.

Als Praxis mit einem Schwerpunkt auf plastisch-ästhetischen Eingriffen nehmen wir uns Zeit für die Hautnaht und achten auf alle Details, um die unvermeidlichen Narben so wenig auffällig wie möglich werden zu lassen. Mit der Verwendung einer Narbensalbe können sie nach der Entfernung der Fäden beginnen. Für möglichst unäuffällige Narben sollten Sie diese langfristig vor staker Sonneneinstrahlung schützen (Halstuch, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor).

Operationen an den großen Speicheldrüsen wurden früher auch oft bei wiederkehrenden Entzündungen und Schwellungen durch Speichelsteine durchgeführt. Für diese Fälle wurde in den letzten Jahren eine Technik entwickelt, mit der mit ganz feinen Endoskopen das Gangsystem der Speicheldrüsen untersucht werden kann. Dabei können Engstellen durch Narben oder Speichelsteine behoben werden. Ist ein Stein zu groß hierfür, kann er mit Ultraschall zertrümmert werden. So kann heutzutage in den meisten Fällen eine Operation vermieden werden. Da wir zwei der hierin besten Abteilungen in ganz Deutschland in unserer Nachbarschaft haben, werden wir Sie hierfür entweder ans Klinikum Augsburg oder nach München ins Klinikum Großhadern an die entsprechenden Spezialisten vermitteln.

© Prof. Dr. Bernhard Olzowy, März 2018

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