Halszystenentfernung

Halszysten sind im Prinzip harmlose Überbleibsel aus der Embyonalentwicklung, wenn sich bei der Organentwicklung im Mutterleib bestimmte Spalträume nicht verschließen. Zwei Arten von Halszysten sind dabei vergleichsweise häufig, die medianen und die lateralen Halszysten. Sie fallen meist im jungen Erwachsenenalter auf, wenn sie sich, meist im Rahmen irgendeiner harmlosen Entzündung, mit Gewebsflüssigkeit füllen. Es entstehen dann oft relativ plötzlich prall-elastische Schwellungen am Hals. Die Stelle der Schwellung in Verbindung mit einer Ultraschalluntersuchung lässt bei medianen Halszysten eine sehr sichere Unterscheidung von anderen Ursachen für Halsschwellungen zu.

Mediane Halszysten liegen an der Vorderseite des Halses, meist oberhalb des Kehlkopfs. Sie bilden oft einen feinen Gang aus, der durch das Zungenbein, einen Knochen oberhalb des Kehlkopfes, mehr oder weniger weit in den Zungenkörper hineinzieht. Wenn sich mediane Halszysten stark entzünden, kann es zu Schwellungen im Hals mit Luftnot kommen. Daher ist eine Operation zu empfehlen, auch wenn mediane Halszysten nicht bösartig werden können. Bei der Operation wird über einen Hautschnitt über der Zyste mittig am Hals die Zyste herausgelöst und der mittlere Anteil des Zungenbeins entfernt, damit dahinter der eventuell vorhandene Gang in die Zunge sicher mit entfernt werden kann. Wenn Gangreste nicht vollständig entfernt werden, können mediane Halszysten nach einer Operation wieder auftreten.

Laterale Halszysten liegen seitlich am Hals. Sie sollten grundsätzlich durch eine Operation entfernt werden, weil Tochtergeschwülste von Krebserkrankungen des Rachens und der Schilddrüse sehr ähnlich aussehen können.

Operationen von Halszysten sind etwas größere Halseingriffe, die ausschließlich stationär mit 3 Nächten postoperativer Überwachung durchgeführt werden. Nach dem Eingriff sollten Sie sich für 2-3 Wochen körperlich schonen. Das Ergebnis von Gewebeproben liegt uns in der Regel nach ca. 3-5 Werktagen vor. Wir verbinden in aller Regel die Besprechung des Ergebnisses mit der Entfernung der Fäden in der Praxis und geben nur in Ausnahmefällen telefonisch Auskunft. Bitte vereinbaren Sie den Termin hierfür am besten gleich zusammen mit dem Operationstermin.

Als Praxis mit einem Schwerpunkt auf plastisch-ästhetischen Eingriffen nehmen wir uns Zeit für die Hautnaht und achten auf alle Details, um die unvermeidlichen Narben so wenig auffällig wie möglich werden zu lassen. Mit der Verwendung einer Narbensalbe können sie nach der Entfernung der Fäden beginnen. Für möglichst unäuffällige Narben sollten Sie diese langfristig vor staker Sonneneinstrahlung schützen (Halstuch, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor).

© Prof. Dr. Bernhard Olzowy, März 2018

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