Nasenbluten

Diagnostik

  • HNO-ärztliche Untersuchung, insbesondere Nasenendoskopie
  • Ultraschalluntersuchung der Nasennebenhöhlen

Therapie

  • Beratung zur Pflege der Nasenschleimhäute
  • Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt bei anderen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme als Blutungsursache
  • Verödung blutender Gefäße mit Strom oder Laser in lokaler Betäubung oder – wenn nötig – in Vollnarkose

Nasenbluten ist ein häufiges Problem und glücklicherweise meist harmlos. Wenn es plötzlich anfängt aus der Nase zu bluten, sollten Sie zunächst im Sitzen einen Eisbeutel in den Nacken legen und die Nasenflügel so weit oben wie möglich für mind. 5 Minuten zusammendrücken. Dabei wird häufig der Fehler gemacht, dass nach wenigen Sekunden nachgesehen wird, ob es immer noch blutet, am besten indem mit dem Taschentuch in der Nase gebohrt wird. So reißen Sie die blutende Stelle natürlich immer wieder auf. Wenn es nicht mehr blutet, ist die Nase voller unangenehmer Blutkrusten, und die Versuchung ist groß, diese mit Finger oder Taschentuch zu entfernen. Versuchen Sie dennoch, die Stelle für mindestens 10 Minuten ganz in Ruhe zu lassen und gehen Sie bei der Reinigung der Nase dann ganz vorsichtig vor. Besorgen Sie sich hierfür eine Nasensalbe aus der Apotheke und verwenden Sie diese mehrfach täglich, bis die Stelle ganz abgeheilt ist.

Die meisten Blutungen kommen aus den vorderen Nasenabschnitten und hören beim Zusammendrücken der Nasenflügel zumindest zeitweise auf. Wenn das gut funktioniert, es aber alle paar Tage wieder zu bluten beginnt, vereinbaren Sie einen Termin bei uns, da das Problem meist einfach in den Griff zu bekommen ist. Wenn es zwar während des Drückens aufhört, aber nach ausreichend langem Drücken immer wieder anfängt zu bluten, können Sie sich innerhalb unserer Sprechzeiten ausnahmsweise auch notfallmäßig an uns wenden. Meist finden wir dann ein oberflächlich liegendes Blutgefäß, das wir nach lokaler Betäubung mit Strom oder mit dem Laser veröden können.

Es gibt seltene Fälle von Nasenbluten, mit denen Sie sich besser direkt an eine HNO-Klinik wenden. Wenn es v.a. nach hinten in den Rachen blutet und auch beim Zusammendrücken der Nasenflügel nicht aufhört, dann ist dies ein Hinweis auf eine Blutung aus den hinteren Abschnitten der Nase. Eine Blutstillung mit Strom ist in diesem Fall meist nur in Narkose möglich, und auch wenn die Blutung durch eine Tamponade zunächst unter Kontrolle gebracht werden kann, ist meist eine Überwachung im Krankenhaus und eine Bestimmung von Blutwerten zur Abschätzung des Blutverlusts notwendig.

Sofern Sie bekanntermaßen unter erhöhtem Blutdruck leiden, blutverdünnende Medikamente nehmen oder Ihre Blutgerinnung aus anderen Gründen eingeschränkt ist, und es immer wieder leichter aus der Nase blutet, muss sehr sorgfältig überlegt werden, ob der Versuch ein Blutstillung mit Strom oder dem Laser sinnvoll ist. Lassen Sie sich hierfür alle notwendigen Informationen, insbesondere aktuelle Blutwerte, von Ihrem Hausarzt mitgeben. Wenn es notfallmäßig stark aus der Nase blutet, sind Sie an einer HNO-Klinik besser aufgehoben, da hier auch der Blutdruck kontrolliert gesenkt werden kann oder kurzfristig Blutwerte bestimmt werden können.

Auch wenn Sie Ihr Nasenbluten selbst gut in den Griff bekommen, sollte jedes wiederholt auftretende Nasenbluten einmal HNO-fachärztlich abgeklärt werden. Wenn es immer wieder blutet und in der Folge mit dem Finger manipuliert wird, können Löcher in der Nasenscheidewand entstehen, die ggf. frühzeitig mit einer Operation verschlossen werden sollten. Außerdem kann wiederholtes Nasenbluten, v.a in Verbindung mit einseitig behinderter Nasenatmung, auch ein Warnzeichen für eine Tumorerkrankung sein, die dann möglichst rasch erkannt und behandelt werden sollte.

© Prof. Dr. Bernhard Olzowy, Februar 2021

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